Um mit dem Smartphone auf die Hausautomation für Gartenbewässerung bei DSL-Lite Provider zugreifen zu können, ist es notwendig, dass dir dein Internet Provider eine öffentliche IPv4 Adresse bereitgestellt hat. Ein Beispiel für solch eine Adresse ist 84.200.78.101. Doch leider werden bei den neuen DSL Verträgen kaum noch öffentliche IPv4 Adresse von den Providern vergeben sondern nur IPv6 mit der Form IPv6-Adresse: 2axx:yyyy:zzzz:3:5xx8a:e5b5:xxaa:dyyy
Wenn Du bei Unitymedia oder vergleichbaren Anbietern bist wird dir ein DS-Lite Zugang ohne öffentliche IPv4 Adresse zugewiesen. Damit gestaltet sich der Zugriff per Smartphone auf deine Hausautomation schwierig. In diesem Blog möchte Ich Dir meine Lösung für das Problem darstellen um die Homematic CCU3 aus dem Internet zu erreichen.
Schau zuerst mal in Deiner Fritzbox, ob Du einen DS-Lite Zugang hast. Dies wird in der Übersicht angezeigt:
Damit Du nun über Dein Smartphone auf die Hausautomation der CCU3 Zentrale zugreifen kannst, musst Du folgende Punkte angehen.
Der Raspberry Pi ist ein Mini-Computer, der sehr günstig ist. Das Modell „Raspberry Pi 3“ ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung zum Vorgängermodell „Raspberry Pi 2 B“. Der Raspberry Pi 3 enthält einen Quad-Core-Prozessor mit 1,2 GHz von Broadcom und einen SDRAM-Arbeitsspeicher mit 1 GByte. Für den Start empfehlt sich das Starter Kit mit allen notwendigen Komponenten. Über die offizielle Raspberry Seite kannst Du das aktuelle Image von dem Linux Betriebssystem Debian herunterladen und auf die SD Karte installieren. Dort ist auch die Beschreibung für die Konfiguration vom Raspberry PI vorhanden.
Nachdem der Raspberry PI im Netzwerk vorhanden ist, müssen die folgende Schritte für die Installation der FIP-Box vorgenommen werden. Dann melde Dich nun mit dem Benutzernamen „pi“ und dem Passwort „raspberry“ ein.
Im Command Fenster bitte die folgenden Befehle eingeben:
sudo su
cd /tmp
wget www.portmapper.de/fipbox/raspian2fipbox.sh
sh raspian2fipbox.sh
reboot
Nach Abschluss der Installation meldet sich der Raspberry PI unter dem Namen fipbox am Router an und ist unter diesem Namen im Netzwerk erreichbar.
Jetzt benötigen wir die IP vom Raspberry. Dabei suchen wir nun die IPv6. Hierzu melden wir uns am Raspberry an und können über die Commandline die IPv6 abfragen mit
$ ip a
In der Zeile inet6 steht dann die IPv6 mit der Struktur aaaa:bbbb:cccc:dddd:eeee:ffff:gggg:hhhh. In meinem Fall fängt die Ipv6 mit“2a02:“ an und ended mit „:8c5e“
Wenn wir in Der Fritzbox unter Heimnetz => Netzwerk uns die IP vom Raspberry ansehen, erhalten wir die selbe Information.
Bevor wir die fipbox konfigurieren müssen wir in der Fritzbox noch Einstellungen vornehmen. Hier bitte unter Internet > Freigaben über die Funktion „Gerät für Freigaben hinzufügen“ den Raspberry auswählen. Wir erhalten dort die Möglichkeit Freigaben dem Raspberry zuzuordnen:
Am unteren Fensterrand können wir nun die neuen Freigaben einrichten, wählen wir Portfreigabe aus und möchten die Hausautomation über das Protokoll TCP mit dem Port 8080 für Ipv6 freigeben.
Somit erhalten wir die information, dass die Freigabe aktiv ist, wenn der Grüne Kreis erschein.
Im nächsten Schritt richten wir die Feste-IP.net ein.
Nachdem in der Fritzbox alle Einstellung vorgenommen wurden, bitte einen Account bei feste-ip.net einrichten. Für die ersten 50 Tage ist der Account kostenlos. Nach der Registrierung gehe in das Menü Mein Account und lege bitte Universelle Portpapper an. In der Maske muss die IPv6 vom Raspberry eingetragen werden. Wähle einen Alias Name aus, über den der Aufruf später erfolgen soll. Da wir den Port 8080 verwenden, ist er hier einzutragen. Bei diesem Portmapper können bis zu 12 Ports eingetragen werden, somit können vom Smartphone neben der Hausautomation noch IP Kameras und weitere Geräte angesprochen worden, ohne das sich der Preis erhöht.
Wenn wir als DNS-Name die IPv6 vom Raspberry PI einsetzen, ist zu berücksichtigen, dass der Internet Provider auch eine Feste IPv6 bereitstellt. Also, wenn DSL Router neu gestartet wird, sollte dieselbe IPv6 wieder erscheinen. Ist das nicht der Fall, so gibt es auch eine Lösung, die ich weiter unten beschreibe.
Melde dich an dem Raspberry PI mit einem SSH-Client (Putty) an oder nutze die VNC grafische Oberfläche. Um die fipbox zu konfigurieren muss folgende Befehl eingeben werden: sudo nano /etc/fipbox
In dieser Datei muss nun die IP Adresse der Homematic CCU3 Zentrale eingetragen werden. Beispiel: Portmapper für den Remote Zugriff auf die Homematic CCU3, die im lokalen Netz mit der IP 192.168.1.110 und über Port 80 erreichbar ist.
#AKTIV#PORTMAPPER#8080#192.168.1.110#80
Alle weiteren Einträge auf #INAKTIV# setzen. Mit der Tastenkombination [STRG][X] und [Y] werden die Änderungen gespeichert. Danach den Raspberry mit sudo reboot neu starten.
Nun kann über die feste-ip.net geprüft werden, ob die Homematic CCU3 erreicht werden kann. Hierzu kann in dem Feld IPv6 Ziel Port die Doppelpfeile betätigt werden und es erscheint die Information „Port erreichbar“.
Von Deinem Smartphone kannst Du nun über die IPv4 Mapping Adresse die Homematic CCU3 GUI aufrufen. Hierzu kannst Du im Browser die Adresse verwenden: http://xxxxxxx.feste-ip.net:yyyyyy , dabei stellt yyyyy die von feste-IP.net genannte Port Nummer dar. Übrigens kannst Du diese Information auch für die App Home24 verwenden. Die Homematic CCU3 GUI sollte mit einem User-ID und Passwort versehen werden um einen Schutz vor unerlaubten Zugriff sicherzustellen. Außerdem ist es auch möglich anhand der Beschreibung eine sichere SSL Verbindung zu konfigurieren.
Eine IPv6-Adresse ist 128 Bit lang und besteht aus acht 16-Bit-Feldern, die durch Doppelpunkte voneinander getrennt sind. Jedes Feld enthält eine hexadezimale Zahl aus Ziffern (0-) und Zeichen (A-F). Jede IPv6 setzt sich aus einem Präfix, der vom Internet Provider zur Verfügung gestellt wird einer Adresse, die der Raspberry Pi hat. In der Fritzbox wird die IPv6 Adresse des Routers und der Präfix des Internetanbieters angezeigt. Die Information der Gültigkeit ist ein Zeichen, dass nach Ablauf der Zeit ein neuer Präfix zugeordnet wird.
Bei der Einrichtung der Freigaben gehen wir in der Fritzbox über die Funktion MyFRITZ!-Freigabe und nicht über die Funktion Portfreigabe. Hierzu ist aber die Voraussetzung, da das Konto MyFRITZ! über Internet erreichbar ist. Unter Internet > MyFRITZ!-Konto kann man dies verfügbar machen.
Mit dem https- Aufruf kann man die Fritzbox über das Internet erreichen und sich als admin anmelden. Für uns ist aber die angezeigte MyFritz!-Adresse wichtig. Diese spielt bei der Freigabe des Raspberry Pi eine wichtige Rolle.
Wenn wir jetzt nun unter Internet > Freigaben unserer Raspberry Pi auswählen und eine MyFRITZ!-Freigabe für unsere CCU3 über den Port 8080 anlegen, erhalten wir folgende Eingabemaske.
Nachdem die Freigabe angelegt ist, erhalten wir für den Raspberry Pi eine My-Fritz!-Adresse der Form:
http://raspberrypi.abcdegfhij.myfritz.net:8080
Mit dieser Adresse haben wir nun die Möglichkeit dies in den DNS Namen (raspberrypi.abcdegfhij.myfritz.net) und den Port 8080 beim Port Mapper von Feste-Ip.Net einzutragen. Somit sind wir unabhängig von der Veränderung der IPv6-Adresse. An den Einträgen auf dem Raspberry Pi in der Fipbox muss nichts geändert werden.
Vor einiger Zeit habe ich meine Homematic CCU2 Umgebung auf die CCU3 mit RaspberryMatic umgestellt. Dies kannst Du dir in meiner YouTube Kanal ansehen. Somit zeige ich in der Videoserie die einzelnen Schritte für den Umstieg auf die CCU3 mit RaspberryMatic sowie die Nutzung von Feste-IP und einem sicheren SSL Zugriff über das Smartphone.
In meinem Blog findest Du weitere Informationen für den Aufbau meiner automatischen Gartenbewässerung
Auf meinem YouTube Channel findest Du weitere Informationen.
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